Im Juni 1974 fand eine ungewöhnliche Vereinsgründung statt, in der Stadt Kiel wurde ein Landfrauenverein gegründet. Landfrauen – das waren ja nicht nur die Frauen von Landwirten, sondern auch Frauen im ländlichen Raum aus anderen Berufen, die sich der Landwirtschaft verbunden fühlten – und solche gab es eben auch in der Stadt. Daher hatte die damalige Landesvorsitzende Ursula Lehmann-Hinrichs zur Gründung dieses städtischen Landfrauenvereins etwa 50 Frauen aus der Stadt Kiel und dem Umland eingeladen. Der von ihr geleitete Landesverband bestand damals schon aus 146 Landfrauenvereinen mit rund 20.000 Mitgliedern in ganz Schleswig-Holstein.

Der Ursprung der Landfrauenbewegung liegt übrigens in Ostpreußen, wo die Gutsfrau Elisabeth Böhm vor mehr als 100 Jahren den ersten landwirtschaftlichen Hausfrauenverein gründete. Ziel war es, die Aus- und Weiterbildung der Frauen zu fördern. Ihr Anliegen war schon damals, auch städtische Mitglieder aufzunehmen, um die Kluft zwischen Stadt- und Landbevölkerung zu verringern.

Zur ersten Vorsitzenden des Kieler Vereins wurde am 19. Juni 1974 Renate Finck gewählt. Sie hat den Verein 20 Jahre lang geleitet und wurde bei ihrer feierlichen Verabschiedung zum Ehrenmitglied ernannt. Der LandFrauenVerein Kiel war bald sehr beliebt und hatte später bis zu 185 Mitglieder.

Nach der ersten Phase von 20 Jahren setzte Doris Clauß als neue Vorsitzende ab 1994 das erfolgreiche Programm fort und gab dem Verein auch neue Impulse. Im Jahr 2005 übernahm dann Karin Nagel den Vorsitz, die gemeinsam mit ihrem Vorstand die Tradition fortsetzte, den Verein aber auch an veränderte Rahmenbedingungen anpassen musste.